Die Folgen

Die Folgen der Tide auf der Dove-Elbe

Zerstörung des bestehenden Ökosystems Dove-Elbe

Die Dove Elbe ist ein intaktes, hochwertiges Öko-System. Neben sauberem Wasser, einem artenreichen Fischbestand, vielen seltenen Tierarten wie dem Eisvogel, Biber usw. gehört das einzigartige Naturschutzgebiet „Die Reit“ zur Landschaft der Dove Elbe. Der NABU Hamburg beschreibt Die Reit wie folgt:

„Das Naturschutzgebiet Die Reit zeichnet sich durch eine große Vielfalt an Lebensräumen aus. Viele streng geschützte Tier- und Pflanzenarten finden hier einen geeigneten Standort. Die Reit ist deswegen als Flora-Fauna-Habitat ausgewiesen.“

Massive Beeinträchtigung der gewerbetreibenden Anrainer

Entlang der Dove Elbe gibt es viele Gewerbetriebe, die in ihrer Existenz unmittelbar bedroht sind. Arbeitsplätze und traditionelle Familienbetriebe stehen vor dem Aus: mehrere Werften, Sportboothäfen, Boots-Lager-Betriebe, Sportbootschulen, Motor- und Paddelbootverleiher, eine Schifffahrtslinie, viele Landwirte, Obst- und Gemüsebauern, zwei Milchbauernhöfe, ein Viehzucht-Betrieb. Eine Übersicht von direkt Betroffenen finden Sie HIER.

Die Dove-Elbe ist ein Wassersportrevier mit überregionaler Bedeutung

Durch die Öffnung der Dove Elbe sind ebenfalls in ihrer Existenz bedroht: Mehrere Yacht-Clubs, international erfolgreiche Segel-Clubs, ein international erfolgreicher Ruder-Club, ein Kanu-Club, eine Drachenboot-Vereinigung und ein Schüler-Ruder-Bootshaus. In den Wassersportvereinen wird wertvolle Jugendarbeit geleistet. Darüber hinaus befindet sich auf der Dove Elbe eine international anerkannte Regattabahn für Ruder-, Kanu- und Segelsport.

Die Hamburger Innenbehörde (Behörde für Inneres und Sport) lässt im April 2019 durch ihren Staatsrat Christoph Holstein erklären: 

„Die Strecke wurde 2010 umfassend modernisiert und entspricht grundsätzlich den aktuellen Anforderungen des Weltruderverbandes ‚FISA‘. Auf der Regattastecke finden seit Jahrzehnten nicht nur nationale sondern auch internationale – bis hin zu Weltmeisterschaften – Regattaereignisse statt. Da die Ruderer und Kanuten bei ihren Wettkämpfen auf „stehende“ Gewässer angewiesen sind, ist die Regattastrecke in Hamburg-Allermöhe alternativlos. Eine Öffnung der Dove-Elbe für den Tidehub hätte erhebliche Auswirkungen auf die Nutzung der Regattastrecke (stärkere und veränderte Durchströmung) und ist daher aus sportfachlicher Sicht abzulehnen.“

Die Dove-Elbe ist ein für Hamburg wichtiges Naherholungsgebiet

Tausende Hamburger kommen in den Sommermonaten zum Baden, Chillen, Bootfahren, Wandern, Radfahren uvm. an die Dove Elbe und genießen die intakte Natur. Auch weit über die Grenzen von Hamburg hinaus ist das Naherholungsgebiet von touristischer Bedeutung.

Gefährdung von Gebäuden und Deichen

Durch den Tidehub wird sich auch der Grundwasserspiegel heben und senken, was zu gravierenden Beschädigungen an der Bausubstanz von Wohnhäusern und Gebäuden führen kann. Entlang der Dove-Elbe verläuft der sogenannte Sommerdeich (zweite Deichlinie), der auch heute noch ein aktiver Schutzwall für das Hinterland gegen Sturmfluten ist. Eine Veränderung des Grundwasserspiegels wird sich auch auf die Standfestigkeit der Deiche auswirken.  Das muss verhindert werden!

Schadstoffbelastetes Hafenwasser

Durch die Öffnung der Dove Elbe strömen zweimal täglich Millionen Kubikmeter dreckiges Elbwasser (Brackwasser) aus dem Hamburger Hafen in die Dove Elbe. Selbst bei Flut und Wasser in der Dove Elbe kann dann nicht mehr ohne Bedenken gebadet werden. Die Gemüsebauern können das belastete Wasser nicht zur Wässerung ihrer Felder nutzen, wenn sie weiterhin hochwertige Bio-Produkte anbauen wollen.

Verschlickung der Dove-Elbe durch Hafensedimente

Durch die Tide gelangen jährlich 15 bis 20 cm schadstoffbelasteter Hafenschlick in die Dove Elbe. Schon nach wenigen Jahren werden große Teile der Dove Elbe verschlickt und auch bei Hochwasser nicht mehr befahrbar sein, wenn keine regelmäßge Entfernung der Sedimente gesichert ist. Nach spätestens 10 Jahren wäre die – für die Elbe wichtige – hydrologische Wirksamkeit der Tide auf der Dove Elbe komplett aufgehoben und die gesamte Maßnahme eine kostspielige Nullnummer. Wie es an der Dove Elbe dann allerdings aussehen wird, lässt sich schon heute am verschlickten – und wirtschaftlich abgehängtem – Holzhafen beobachten.

Lese dazu auch diesen Kommentar im Hamburger Abendblatt vom 25.07.2020:
2020-07-23_HA-Kommentar zu den Protestaktionen

Viehtränke

Der Milchhof Reitbrook, der zur Erzeugung der ausgezeichneten Vierländer Milch die Kühe im Sommer auf der Weide grasen lässt, kann sein Vieh nicht mehr in der Dove Elbe tränken. Pferde und Kühe entlang der Dove Elbe müssten aufwändig mit sauberem Wasser versorgt werden.

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